Jedes Jahr brüten hier über 20 Weißstorchpaare – auf Dächern, Schornsteinen und eigens aufgestellten Nestern. Insgesamt gibt es 22 Nester im Ort. Wer im Sommer herkommt, wird fast überall von klappernden Schnäbeln begrüßt.
Die Störche, die hierherkommen, gehören zu den sogenannten Ostziehern. Das heißt: Sie verbringen den Winter nicht etwa in Spanien oder Marokko, sondern fliegen tausende Kilometer über den Bosporus und Israel bis nach Ostafrika – z. B. nach Kenia oder Tansania. Im Frühling geht’s dann zurück nach Wahrenberg.
Die Bedingungen in und um Wahrenberg sind für die Störche ideal: Die Nähe zur Elbe sorgt für ausreichend Feuchtgebiete, Wiesen und Weiden – Lebensräume, in denen Frösche, Insekten, kleine Säugetiere und Würmer zu finden sind, also das bevorzugte Futter der Altvögel und später auch der hungrigen Jungtiere. Und auch die Menschen in Wahrenberg tragen ihren Teil zum Storchenglück bei – durch den Erhalt alter Nester, das Aufstellen künstlicher Nisthilfen und den respektvollen Umgang mit den tierischen Mitbewohnern.
Störche sind treu. Viele kehren jedes Jahr an dasselbe Nest zurück. Die Männchen kommen meist zuerst, richten das Nest her und warten auf die Weibchen. Dann wird geschnäbelt, geklappert und gebrütet – bis zu vier Jungvögel pro Nest.
Seit der ersten bekannten schriftlichen Erwähnung des Dorfes Wahrenberg im Jahre 1246 ist viel Wasser die Elbe runtergeflossen.
Als Zeugin aus dieser Zeit ist die Dorfkirche erhalten geblieben. Die meisten anderen Bauten waren aus Holz, Lehm und Stroh, nichts für die Ewigkeit.
Interessant zu erwähnen, dass die Einwohnerzahl im 16./17. Jahrhundert mehr als dreimal so hoch war wie heute. Die Landwirtschaft, die hier betrieben wurde, war harte und personalintensive Knochenarbeit.
In der jüngeren Vergangenheit, während der deutschen Teilung, hatte Wahrenberg einen besonderen Status, bedingt durch die Nähe zur deutsch-deutschen Grenze. Das Dorf lag zwar nicht im Sperrgebiet, aber eigenete sich auch nicht als Ausflugsziel für Besucher.
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